Das Connect-Mobil

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Durch eine nicht repräsentative Befragung von BürgerInnen im Duisburger Norden haben sich drei Hauptprobleme für Hamborn herauskristallisiert: Das erste Problem ist das sich Auseinanderleben von verschiedenen Kulturen: es herrschen viele Vorurteile und darüber hinaus isolieren sich die Menschen. Das zweite Problem ist die mangelnde Mobilität im Duisburger Norden. Dieser ist schlecht an den Rest von Duisburg angebunden und viele Menschen können sich keine Tickets für Bus und Bahn leisten. Das dritte Problem, welches unter anderem durch die ersten beiden Probleme verursacht wird, aber auch auf den fehlenden Freizeitangeboten beruht, ist die mangelnde Attraktivität des Duisburger Nordens. Laut Pater Georg aus der Abtei Hamborn ziehen deswegen die meisten Leute, die es sich leisten können, aus Duisburg weg.

Wie können die Bewohner im Duisburger Norden mit unterschiedlichem kulturellen Hintergrund dazu bewegt werden, sich freiwillig zu treffen und so zur Stadtentwicklung beizutragen? Die Lösung, die sich das Team „Connect-Mobil“ ausgedacht hat, ist eine mobile Begegnungsstätte, die für jeden erschwinglich ist, die Menschen dazu bewegt, sich mit anderen Menschen aus anderen Kulturen auseinanderzusetzen und gleichzeitig einen Eventcharakter besitzt.

Die mobile Begegnungsstätte sollte aus einem Bus bestehen, in dem 16 bis 20 Personen Platz finden. Die Plätze sind so angeordnet, dass jeweils vier Personen an einem Tisch sitzen. Das Besondere an der Idee ist, dass die Sitzplätze nicht frei gewählt werden können, sondern zufällig vergeben werden. Dies gewährleistet, dass vier Menschen an einem Tisch sitzen, die sich vorher nicht kannten. Um zu verhindern, dass eine ganze Gruppe Passagiere im Bus sitzt, die sich schon vorher kennen könnten, ist für jede Fahrt im „Connect-Mobil“ eine Anmeldung erforderlich. Diese kann telefonisch oder per Internet erfolgen. Die Teilnehmer für die aktuelle Fahrt werden dann gelost.

Jede Fahrt sollte ein eigenes, vorher bekanntes Motto besitzen. Es werden jedoch keine weiteren Informationen zur Fahrt bekannt gegeben, damit die Fahrt und der Zielort eine Überraschung bleiben. Zu den Zielorten gehören verschiedene Attraktionen in ganz Duisburg. Da die Interessen teilweise vom Alter abhängen, ist vorerst angedacht, die Fahrten nur mit Menschen gleicher Altersklasse durchzuführen. Eine mögliche Mottofahrt wäre z.B. eine „Fahrt ins Grüne“ für Senioren inklusive Kaffee, Kuchen und Gesellschaftsspielen im Bus. Der Zielort wäre dann z.B. eine Parkanlage. Eine weitere Idee wäre das Motto „Geschichtsfahrt“. Für die jüngere Generation wären Themen wie „Playstationfahrt“, „Singleparty“ oder „Fußballtreff“ möglich.

Durch den Eventcharakter sollte der Bus zu einer bekannten Attraktion im Duisburger Norden werden. TeilnehmerInnen sollen die Möglichkeit erhalten, die Themen selbst mitzugestalten. Für TeilnehmerInnen, die sich selbst durch einen Beitrag in das Projekt einbringen, sollte die Fahrt kostenlos sein. Der Beitrag könnte materiell sein, wie z.B. das Mitbringen einer landestypischen Speise, oder auch durch ehrenamtliches Engagement geleistet werden. So wird auch denen, die nur wenig Geld haben, die Möglichkeit gegeben an der Fahrt teilzunehmen.

Diese Idee, unterscheidet sich von allen anderen Lösungsideen für die genannten Probleme im Duisburger Norden dahingehend, dass sie alle drei Probleme gleichzeitig löst: Die Menschen kommen freiwillig aufgrund gemeinsamer Interessen zusammen und werden durch die festgelegte Sitzordnung „gezwungen“ sich mit anderen Menschen auseinanderzusetzen, die sie womöglich sonst niemals angesprochen hätten. Dies führt zum Abbau von Vorurteilen und fördert die Gemeinschaft von Menschen mit unterschiedlichem kulturellen Hintergrund. Des Weiteren wird den Menschen eine erschwingliche oder gar kostenlose Möglichkeit geboten, ihre Mobilität durch die Ausflüge zu erhöhen und Duisburg zu erkunden. Gleichzeitig schafft man ein Freizeitangebot, das mit steigender Bekanntheit zu einer echten Attraktion im Duisburger Norden heranwachsen könnte.

Eine Herausforderung des Projektes besteht in der Finanzierung. Um die Fahrten für jeden zu einem erschwinglichen Preis anzubieten, wären Gewinne aus dem Projekt eher unwahrscheinlich. Um die Kosten dennoch decken zu können, könnte man auf Crowdfunding, Spenden, Merchandising, Werbung und ehrenamtliches Engagement setzen. Ein Bus könnte eventuell zu Beginn von der DVG geliehen werden. Auf lange Sicht wäre ein eigener Elektrobus erstrebenswert.